Dass sich das Saxophon auch Holzblasinstrument nennen darf, kann ich als Klarinettistin gerade noch akzeptieren. Schließlich spielen wir auf demselben Rohrblatt. Arundo donax: geerntet, getrocknet, halb aufgeschnitten, angeleckt, angeschraubt und zum Schwingen gebracht lassen sich auf dem Saxophon tatsächlich fast so schöne Töne hervorbringen wie auf der Klarinette.
Was, wenn man jetzt das Rohrblatt durch ein Kunststoffblatt ersetzt???
„Polypropylenblasinstrument“ klingt nicht ganz so nach Kinderzimmer wie „Kunststoff“, aber der Gedanke bleibt verstörend.
Dennoch, ich habe es ausprobiert. Mein Kunststoffblatt kam per Post. Es war besonders eingepackt, damit man es nicht mit dem Verpackungsmaterial verwechselt. Es täuscht nämlich gar nicht erst vor aus Holz zu sein. Natürlich habe ich es vor dem Einspannen angefeuchtet. Das ist zwar sinnlos, aber ein Reflex. Es schmeckt nach Geodreieck und klingt dann…. irgendwie doch nach Kinderzimmer.
Echte Profis seien da anderer Meinung. Also doch einfach mal weiter üben? Angeblich braucht man ein passendes Mundstück für ein Kunststoffrohrblatt. Ganz schön teuer für ein Experiment.
Übrigens, das gute alte Rohrblatt besteht hauptsächlich aus Cellulose. Cellulose besteht ...und hier wird es besonders sympatisch… aus Glucoseeinheiten, also Zucker!
Eddy and Friends spielen auf Zucker!!! Andere Big Bands mit ihren Posaunen und Trompeten können da einpacken. Geahnt hat man es, aber hier ist endlich die Erklärung. Und ich denke, wir bleiben besser dabei.
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